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OWL GmbH 23.08.2019

Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart zu Besuch beim Spitzencluster it‘s OWL

Wie gestaltet sich die digitale Transformation in OstWestfalenLippe? Welche Erfolgsfaktoren sind ausschlaggebend und welche Perspektiven ergeben sich aus den bisherigen Erfolgen für die Zukunft? Darüber diskutierte Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Wirtschafts- und Digitalminister des Landes Nordrhein-Westfalen in der Zukunftsmeile in Paderborn mit Experten der Region. Teilnehmer waren Vertreterinnen und Vertreter von it‘s OWL – Intelligente, Technische Systeme OstWestfalenLippe, der OWL GmbH, dem Excellence Center Start-up OWL der Universität Paderborn und dem Start-up AMendate sowie die Regierungspräsidentin, der Bürgermeister der Stadt Paderborn, der Kämmerer des Kreises Paderborn.

 

OstWestfalenLippe als Hightech-Region

„Hightech auf Spitzenniveau und Digitalisierung sind Schlüssel für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Nordrhein-Westfalen. Gleichzeitig wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern weiterhin attraktiven Wohn- und Lebensraum bieten. Ziel ist, unser Land zum innovativsten, leistungsstärksten und klimafreundlichsten Industriestandort in Europa zu machen. Darum ist es uns als Landesregierung wichtig, in Projekte zu investieren, die uns bei diesen Themen voranbringen. Das Technologie-Netzwerk it’s OWL ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen gemeinsam neue Technologien auf dem Weg zu Industrie 4.0 entwickeln und erfolgreich in den Mittelstand bringen“, so Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart bei seinem Besuch in Paderborn.

Marianne Thomann-Stahl hat als Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Detmold viele Zukunftsinitiativen in OWL von Anfang an begleitet. Sie betont: „Als Schnittstelle zwischen Landesregierung, Projektträger und den Initiativen stehen wir seit Jahren beratend zur Seite. Die Zusammenarbeit aller Akteure hier vor Ort ist bereits sehr eng und hat sich bewährt. Unser gemeinsames Ziel ist es, OWL voranzubringen und an der Spitze zu halten. Besonders freuen wir uns natürlich, wenn die Erfahrungen aus der Zusammenarbeit und die Ergebnisse aus den Projekten auch für andere Unternehmen und Regionen in ganz Nordrhein-Westfalen bereitgestellt werden und damit Vorbild sind.“

Herbert Weber von der OWL GmbH betont den strategischen Ansatz der Regionalentwicklung. „Seit zehn Jahren setzen wir den Fokus in der Regionalentwicklung auf den Ausbau der Innovationsinfrastruktur. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dabei ist die Bündelung der regionalen Kräfte aus Wirtschaft und Wissenschaft. Neben der Förderung von Spitzentechnologien im Spitzencluster it‘s OWL nutzen wir unterschiedliche Initiativen wie das Programm OWL 4.0 oder die REGIONALE 2022, um die digitale Transformation auch in die Breite der Region zu tragen. Die Unterstützung des Landes NRW spielt dabei eine wichtige Rolle“, so Weber.

Neue Projekte und erfolgreicher Technologietransfer bei it‘s OWL

Bevor Minister Pinkwart mit Vertretern und Vertreterinnen von fünf Digitalinitiativen in OWL diskutierte, stellten diese sich und ihre Arbeit kurz vor. Den Anfang machten Günter Korder und Prof. Dr. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer von it‘s OWL. Mit über 200 Unternehmen und Forschungseinrichtungen gilt it‘s OWL als eine der größten Initiativen für Industrie 4.0 in Deutschland. Von 2012 bis 2017 als Spitzencluster des Bundes gefördert, hat das Land NRW die Förderung 2018 für weitere fünf Jahre mit rund 50 Millionen Euro übernommen. In dieser Zeit sollen Projekte um Umfang von 200 Millionen Euro umgesetzt werden. Kernthemen sind Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen, digitale Plattformen und die Arbeitswelt der Zukunft. Weitere wichtige Säulen sind die Transformation in den Mittelstand und die Förderung des regionalen Unternehmertums.

„Wir haben in den vergangenen Jahren aus Technologiesicht den Weg in Richtung Intelligente Technische Systeme sehr erfolgreich gestaltet. Doch die digitale Transformation bedeutet mehr: Es geht auch um die Veränderung von Geschäftsmodellen und den Umgang mit großen Datenmengen im Industriekontext. Darum rücken diese Themen neben klassischen Engineering-Themen weiter in den Fokus“, erläutert Prof. Dr. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung von it‘s OWL, die neuen Schwerpunkte des Clusters.

„Wir wollen aus der Digitalisierung als Gewinner hervorgehen und nicht den Anschluss an weltweite Entwicklungen verlieren“, sagt Günter Korder, Geschäftsführer Strategie bei it‘s OWL, zur strategischen Ausrichtung. „Im Spitzencluster bündeln wir dazu die Kompetenzen und Erfahrungen von Weltmarktführern und Spitzenforschungseinrichtungen. In Projekten entwickeln sie neue Basistechnologien, Verfahren und Softwarelösungen, die insbesondere kleine und mittlere Unternehmen durch ein innovatives Transferkonzept nutzen können“, so Korder weiter.

OWL 4.0 und die REGIONALE – OWL GmbH als Motor der Regionalentwicklung

Im Projekt OWL 4.0 von der OWL GmbH wurden von 2016 bis 2019 in zehn Einzelprojekten Unterstützungsangebote, Lösungen und Handlungsempfehlungen für Unternehmen entwickelt. Dabei ging es um die Bereiche Produktion, Geschäftsprozesse und -modelle, Lebensmittel, Gesundheit, Klima, Energie und Bauen sowie die Stärkung des ländlichen Raums. Insgesamt wurden 8.000 Experten aus Unternehmen und Organisationen erreicht, 180 Lösungen und 50 neue Geschäftsmodelle entwickelt. Das zeigt eine breite Beteiligung und eine erfolgreich interdisziplinäre Zusammenarbeit mit bedarfsorientierten Angeboten. Mit dem Ende des Projektes gehen die Entwicklungen trotzdem weiter: Viele Projektergebnisse haben sich als nachhaltige Angebote etabliert. Zudem sind neue Projekte daraus entstanden.

Ein weitere Chance für die Region ist die erneute Förderung einer REGIONALEN in OWL. Die REGIONALEN sind ein Strukturentwicklungsprogramm des Landes NRW mit dem Regionen die Möglichkeit haben, in einem zielgerichteten Prozess wichtige Entwicklungen anzustoßen. Unter dem Motto ‚Wir gestalten das neue UrbanLand‘ richtet OWL die REGIONALE 2022 des Landes NRW aus. „Das neue UrbanLand steht für ein neues Modell von Stadt-Land-Beziehungen, in dem die wechselseitigen Stärken von Zentren, Umland und Peripherie genutzt werden, um den Menschen aller Altersklassen eine optimale Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Leben nach ihren individuellen Wünschen zu bieten – in großstädtischen Ballungsräumen, lebenswerten Mittelzentren und landschaftlicher Idylle mit kleinen Dörfern“, erläutert Annette Nothnagel von der OWL GmbH den Ansatz der REGIONALE. Gemeinsam arbeiten die Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft daran, modellhafte Lösungen für das Zusammenspiel von Forschung und Mittelstand zu entwickeln sowie neue Ansätze für Plattformen in der Aus- und Weiterbildung zu gestalten. Die Digitalisierung ist dabei ein wesentliches Querschnittsthema. Bisher gibt es 92 konkrete Projektideen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien.

Von der Forschungsexzellenz zur Gründungsexzellenz

Ganz frisch in der Förderung ist das Excellence Start-up Center OWL der Uni Paderborn. Das TecUP (Technologietransfer- und Existenzgründungs-Center der Universität Paderborn) erhält vom Land NRW dafür in den kommenden fünf Jahren bis zu 20 Millionen Euro. TecUP-Geschäftsführer Prof. Dr. Sebastian Vogt, der auch den Pitch für das Excellence Center leitete, erläutert, was mit dem Center zukünftig erreicht werden soll. Ziel sei es, aus der Forschungsexzellenz der Region auch Gründungsexzellenz zu machen. Aufbauen kann die Ausgründung der Uni Paderborn auch auf vorhandene Strukturen in dem Bereich wie z. B. der garage33 in Paderborn. Ein erfolgreiches Beispiel, warum man als Start-up in OWL und nicht in Berlin gründet, stellte Anne Düchting vor. Düchting ist Mitgründerin und Chief Operating Officer von AMendate. Das Unternehmen entwickelt eine Software, die schnell und vollautomatisch bionische Leichtbaugeometrien für den 3D-Druck erzeugt. Das Paderborner Start-up wurde Mitte 2018 aus der Universität Paderborn heraus gegründet.

Digitale Modellregion: Moderne Verwaltung für Bürgerinnen und Bürger

Einen Einblick in das Projekt Digitale Modellregion liefert Paderborns Bürgermeister Michael Dreier. OWL ist eine von fünf digitalen Modellregionen in NRW, die vom Land gefördert werden. Die Stadt Paderborn ist die digitale Leitkommune der Region. Das Förderprogramm läuft insgesamt drei Jahre. Bis 2022 stehen dafür rund 17 Millionen Euro zur Verfügung. Inhaltlich geht es um die Förderung von Projekten in den Bereichen E-Government und digitale Stadtentwicklung. Ein Beispielprojekt ist das ‚Digitale Bürgerbüro‘. Ziel des Projekts ist eine medienbruchfreie Übertragung von Daten und eine volle elektronische Bearbeitung, damit Prozesse beschleunigt werden können, um einen besseren und schnelleren Bürgerservice zu bieten.

In der digitalen Modellregion OWL arbeitet die Stadt eng zusammen mit dem Kreis Paderborn, der kreisangehörigen Stadt Delbrück, der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie der Bezirksregierung Detmold zusammen. Aber auch andere Kommunen sollen dank eines offenen Transfers von gewonnen Erkenntnissen in der Modellregion profitieren.

Zukunftsaussichten: OWL 2025

Bei dem Termin im Ideentriebwerk in der Zukunftsmeile zeigte sich einmal mehr, wie vernetzt die Akteure der Region untereinander sind. Die Initiativen, die die digitale Transformation zum Ziel haben, arbeiten zusammen statt nebeneinander. So ergänzen sich die unterschiedlichen Themenschwerpunkte, um alle Lebens- und Arbeitsbereiche in OWL in die digitale Zukunft zu führen – von Wirtschaft, über Wissenschaft, Verwaltung, Gesellschaft bis hin zum Kulturbetrieb. OstWestfalenLippe entwickelt und etabliert sich dadurch seit Jahren sehr erfolgreich als lebenswerte Hightech-Region mit attraktiven Arbeitsbedingungen, spannenden Kulturangeboten und erholsamer Natur ohne die Urbanität zu vernachlässigen. Laufende und kommende Projekte stimmen alle Beteiligten zuversichtlich, dass das auch weiterhin so bleibt. Im neuen Projekt OWL 2025 der OWL GmbH sollen in einem Strategieprozess neue Ansätze für die Regionalentwicklung der Zukunft entwickelt werden. Dafür werden konkret die Erfahrungen und Kompetenzen der fünf Digitalinitiativen gebündelt.

2019 08 22 Besuch Pinkwart kleinVertreter von it’s OWL, der OWL GmbH, der Uni Paderborn, dem Start-up AMendate, dem Kreis und der Stadt Paderborn diskutierten gemeinsam mit Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (3. v. r.) und der Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl (5. v. r.) in der Zukunftsmeile in Paderborn über die Erfolge und Perspektiven der digitalen Transformation in OWL. Quelle : it's OWL Clustermanangement GmbH