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Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL 29.10.2020

Online-Seminar: Gelingendes Generationenmanagement in der Altenpflege am 26. Oktober 2020

Wie gelingt ein erfolgreiches Generationenmanagement in der Altenpflege? Dieser Frage widmete sich ein aus dem Kreis Minden-Lübbecke moderiertes Online-Seminar für Personalverantwortliche aus kleinen und mittelständischen Unternehmen der Pflegebranche am 26. Oktober 2020.

Der Referent Michael Kubina ordnete in einem ersten Schritt Alter als eine der Dimensionen von Diversity innerhalb der Belegschaft ein. Dabei hat ein erfolgreiches Management von Vielfalt entscheidende Vorteile. Zu nennen sind eine gesteigerte Arbeitszufriedenheit einhergehend mit einer sinkenden Fluktuation als auch eine erfolgreichere Rekrutierung neuer Mitarbeitender. Dies ist besonders für die vom Fachkräftemangel stark betroffene Pflegebranche mit überwiegend weiblichen Beschäftigten von hoher Bedeutung.

Im Erwerbsleben sind momentan vier idealtypisch beschriebene Generationen vorzufinden: die Baby-Boomer (1955-1964) sowie die Generationen X (1965-1980), Y (1980-2000) und Z (1995-2010). Michael Kubina erläuterte anhand kritischer Stimmen zum Generationenkonzept, dass die starre Einteilung entlang von Geburtenjahrgängen die Realität nur unzureichend abbildet. Zugleich bietet dieses Konzept jedoch ein anschauliches Instrument, um grundlegende Prägungen und Einstellungen darzustellen.

In Bezug auf die Arbeitswelt können insbesondere abweichende Präferenzen bei der Kommunikation, Arbeitsgestaltung und Karriereentwicklung für Generationenkonflikte sorgen. Eine typische Kontroverse zwischen eher älteren Mitarbeitenden und denen der jüngeren Generationen entsteht aus einer unterschiedlichen Sicht auf die Work-Life-Balance.

Michael Kubina betonte, dass der entscheidende Schlüssel für ein gelingendes Generationenmanagement in der Akzeptanz und dem Verständnis für die unterschiedlichen Denkweisen der Mitarbeitenden liegt. Wichtig ist es zudem, immer auch die eigenen Ansichten zu reflektieren.

Hilfreich ist ein regelmäßiger Austausch der Mitarbeitenden, der neben den beruflichen Fakten auch Eindrücke und Gefühle umfassen sollte. Hierbei können Mitarbeitende wechselseitig von Erfahrungswissen sowie neuen Erkenntnissen profitieren. Mögliche auftauchende Konflikte sollten nicht per se als schlecht angesehen werden. Offene Gespräche über Kontroversen verhindern, dass ein durch Geläster oder im schlimmsten Fall Mobbing geprägtes Arbeitsumfeld entsteht.

Generationenmanagement in der Altenpflege bedeutet zudem, auch die Prägungen und Einstellungen der zu Pflegenden miteinzubeziehen. Vor allem (Nach)Kriegserlebnisse können zu herausfordernden Situationen in der Pflege führen. Entscheidend ist es hier, diese Aspekte beim Umgang mit den zu Pflegenden zu bedenken und konfliktgeladene Situationen nicht auf die eigene Person zu beziehen.

Die abschließende Diskussion zeigte, dass ein Großteil der Teilnehmenden sich selbst ebenso wie die Mitarbeitenden in den beschriebenen Generationen wiederfinden kann. Als besondere Herausforderung wurde benannt, trotz der unterschiedlichen Prägungen und Wünsche der Mitarbeitenden ein für alle als gerecht empfundenes Arbeiten möglich zu machen. Ein Lösungsansatz kann hier in einer von den Mitarbeitenden in Eigeninitiative erstellten Arbeitsorganisation liegen, in der die unterschiedlichen Bedürfnisse selbstverantwortlich abgebildet werden.

Portrait Michael Kubina

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Michael Kubina | Mars Venus Coaching Deutschland
Bildrechte: Michael Kubina