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Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL 21.10.2019

Den beruflichen Wiedereinstieg im Unternehmen begleiten in Gütersloh

Kleine und mittelständische Unternehmen werden durch Personalengpässe vor organisatorische Herausforderungen gestellt. Es lohnt sich für die Betriebe zwei Zielgruppen in Betracht zu nehmen: die Wiedereinsteigenden und die Stille Reserve.
Wie kann der Wiedereinstieg in den alten oder auch in einen neuen Beruf nach einer Erwerbsunterbrechung gestaltet werden, sodass Arbeitgeber und Arbeitnehmer profitieren? Wie kann ein Unternehmen die Mitarbeitenden gezielt unterstützen?
Auf diese und weitere Fragen gab es in der Veranstaltung „Den beruflichen Wiedereinstieg im Unternehmen begleiten“ des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL Antworten.

Nach der Vorstellungsrunde der Teilnehmenden startete Petra Gerbracht von der ISMV Dr. Hegner & Partner GmbH mit ihrem Vortrag. Zu Beginn wurden fünf Thesen aufgestellt, die diskutiert und bestätigt wurden. Die Thesen bildeten die Situation der Betriebe ab und gaben erste Impulse, wie die Unternehmen von dem Fachkräftepotenzial der Wiedereinsteigenden und der Stillen Reserve profitieren können. Dazu gehörten u.a. die Thesen, dass Betriebe, aufgrund des Fachkräftemangels nicht mehr auf das Fachkräftepotenzial der Wiedereinsteigenden verzichten können und dass familienorientierte Rahmenbedingen den Wiedereinstieg begünstigen und attraktiver gestalten.

Der Schwerpunkt lag bei dieser Veranstaltung u.a. darauf, welche Rekrutierungsstrategien bei der Ansprache der Zielgruppe zielführend sind. Bei vakanten Stellen zahlt es sich aus, dass die Stelle dort beworben wird, wo die potenziellen Bewerbenden zu finden sind, z.B. in Kindergärten, Familienzentren sowie auch Fitnessstudios. Die Stellenanzeigen sollten präzise und nicht zu umfassend formuliert werden. Die Anforderungen und Qualifikationen sollten auf das wichtigste begrenzt werden. Um die Stellen zu bewerben, bieten die sozialen Medien wie Facebook oder XING gute Plattformen.
Ein weiterer Zugang zu der Zielgruppe wird geschaffen, wenn bereits Beschäftigte des Unternehmens in ihrem Freundeskreis oder in der Familie auf potenzielle Bewerbende zugehen und für die Stelle werben. Zudem bietet die Bundesagentur für Arbeit viele Kooperationsmöglichkeiten an.

Zum Schluss ging Petra Gerbracht darauf ein, was ein erfolgreiches Wiedereinstiegsmanagement ausmacht. Zwei Komponenten spielen dabei eine große Rolle.
Zu Beginn gilt es eine Bestandsaufnahme durchzuführen. Dabei geht die Führungskraft in den Dialog mit den Beschäftigten. In diesem Gespräch werden die beruflichen sowie die familiären Anforderungen besprochen. Nach der Bestandsaufnahem folgt die Suche nach einer Lösung. Auf dieser Grundlage werden die Rahmenbedingungen abgestimmt. Außerdem wird festgelegt, welcher Aufgabenbereich und welches Arbeitsvolumen übernommen werden kann. Des Weiteren wird analysiert, welche Qualifikationen für die Weiterentwicklung und den Einstieg essentiell sind und eventuell noch erworben werden müssen. Auch die soziale Integration in das Unternehmen und in das Kollegium wird thematisiert.

Auf die angesprochenen Unterstützungsangebote ging Sandra Pollmeier vom Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Gütersloh ein. Sie stellte den Teilnehmenden verschiedene Modelle und Möglichkeiten vor, wie Unternehmen Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeitende beantragen können und wie diese finanziell von der Agentur übernommen werden.
Als Quintessenz lässt sich aus der Veranstaltung ziehen, dass die Arbeitgeber auf viele Handlungsmöglichkeiten zurückgreifen können, um den Wiedereinstieg zu gestalten. Ein lösungsorientierter Dialog zu den Themen rund um Vereinbarkeit sollte im Unternehmen stattfinden. Ebenfalls ist es zielführend ein Reservoir an Strategien für die Gestaltung des Wiedereinstiegs und für die Ausfallzeiten zu besitzen. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur bildet eine gute Basis und große Handlungsspielräume
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Veranstaltung 24.09.2019




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto v.l. Sandra Pollmeier, Arbeitgeberservice Agentur für Arbeit Gütersloh | Tabea Mälzer, Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Petra Gerbracht, ISMV Dr. Hegner & Partner GmbH
Bildrechte: OWL GmbH